Wirkweise und Anwendungsgebiete

Wir machen uns nicht immer bewusst, dass unser Leben mit anderen zusammen­hängt und unser Handeln oft weite Kreise zieht. Überall dort, wo eine Mehrzahl von Menschen von einem Konflikt­geschehen betroffen ist, sei es im Familien­verbund, im schulischen Bereich, in der Nachbarschaft, im inter-kulturellen Zusammen­leben oder zur Aufarbeitung von Straftaten mit schweren Folgen, nicht nur für die unmittelbar Geschädigten, kann das Zusammen­kommen von Menschen in Wir-Kungs-Kreisen hilfreich sein.

 

In allen Bereichen entwickeln sich bundesweit Formen des strukturierten Zusammen­kommens, in Dialoggruppen, Nachbarschaftszirkeln, Familienräten, Friedenszirkeln und Wiedergut­machungs­konferenzen. So unterschiedlich die Anwendungs­gebiete wie Vorgehens­weisen auch sind, die Wirkweise des Zusammen­kommens von Menschen im Kreis basiert immer darauf, sich auf Augen­höhe und auf der Basis von Respekt zu begegnen und die Bereitschaft mitzubringen, einander von Herzen zuzuhören.

 

In allen Bereichen zeichnen sich Wir-Kungs-Kreise dadurch aus, dass sie

  • Individuell, flexibel und kreativ sind,
  • Teilhabe- und Mitspracherechte sichern,
  • einen Raum schaffen, um gehört zu werden,
  • auf Gleichberechtigung und Respekt bauen,
  • helfen, Verantwortung zu übernehmen und zu teilen,
  • Bedürfnissen und Gefühlen Raum geben,
  • zu Konsens-basierten Entscheidungen führen können.

Welche Vorgehens­weise im Einzelfall ratsam erscheint, welche Bedürfnisse es zu berück­sichtigen gilt und welche Personen in den Kreis eingeladen werden, wird in Vorgesprächen heraus­gearbeitet, damit ein sicherer, vertraulicher Rahmen gewähr­leistet und Raum geschaffen wird, damit im Zusammen-Wirken Neues entstehen kann und offene Wunden heilen können.